Warum ein Schweineseniorenheim? Viele,viele Jahre habe ich neben den eigenen Schweinen, welche aus nicht so schönen Haltungen kamen, auch Schweine vermittelt. So etwas über Hundert sind es wohl gewesen, welche ich in ein neues Zuhause gebracht habe. Sauen mit ihren Ferkeln habe ich hier aufgezogen, weil sie sonst aufgrund der schlechten Haltung geschlachtet worden wären. Viele Tausend Kilometer, viele Tränen hat es gekostet, weil es ihnen dann dort doch nicht so gut ging, Tiere sogar wieder frei gekauft werden mussten. Schweinevermittlung ist absolut nicht mit der Hunde- und Katzenvermittlung zu vergleichen, dort gibt es Schutzgebühren, bei Schweinen leider nicht. Da es meine privaten finanziellen Mittel leider nicht mehr zulassen, vermittel ich nur noch im Notfall.
Nun sind da aber noch meine Senioren. Mit 17. Jahren ist Oskar der Älteste, geplagt von Arthrose und den üblichen Beschwerden die auch uns im Alter treffen. Der eine braucht dies an Medikamenten, der andere das, aufgrund des Alters ist z. Teil über den Tierarzt die Klauen und Hauerpflege nötig. Die Hütten müssten erneuert werden, und man wird ja nicht jünger was die Arbeit angeht. Aber eines habe ich meinen Schweinen versprochen, sie niemals im Stich zu lassen, ihnen ein schönes Leben zu geben bis das der Tod uns aufgrund des Alters scheidet.
Amy, Lulu und Paulinchen
28.11.2016
20.06.2016
Heute ist nun Hermine von einem Landwirt aus der Nähe gebracht worden. Ruhig, ohne Stress hat er sie abgeladen, es war zu spüren das Hermine ihm vertraute. Für mich immer ein gutes Zeichen der Haltung. Noch einmal herzlichen Dank.
Hermine meinte gleich das ein E-Zaun sie nicht aufhalten könne, auch da half der Landwirt auf ruhige Art und Weise sie wieder dahin zu bringen, wo sie die ersten Tage zum Eingewöhnen leben soll. (In einem kleineren Gehege, welches langsam vergrößert wird)
Sie startete noch einen weiteren Versuch des Ausbruchs, so das ich dann mit ihr klären musste wohin sie gehen soll. Das klappte dann auch ganz gut Nur eines wollte sie trotz Regen nicht, in die Hütte. Es wurde dann immer mehr Regen, und endlich suchte wohl auch sie die Ruhe und einen trockenen Platz. Jetzt bin ich beruhigt, und hoffe das sie eine angenehme Nacht hat.
09.01.2016 Fiete bereitete uns auch Sorgen, er wollte nicht richtig fressen. So kam dann am Sonntag der Tierarzt. Fiete ist trotz seiner Blindheit
absolut lieb, er sagt keinen Mucks wenn er eine Spritze bekommt, und jeder kann zu ihm in die Hütte steigen. Starker Husten quälte ihn, es war wohl eine Lungenentzündung. Noch einige Male
musste der Tierarzt kommen, aber jetzt geht es ihm Gott sei Dank wieder gut, und Fiete frisst seine Schüssel wieder leer.
19.12.2015 Der Tierarzt ist zwischenzeitlich da gewesen, und es gab zwei Spritzen. So langsam hat sich Stina erholt, und mit Appetit die von mir für sie gekochte Gemüsesuppe gefressen. Stina kommt jetzt auch in die Jahre mit ihren geschätzten 13 - 14 Jahren.
12.12.2015 Es scheint kein Ende zu nehmen in diesem Jahr, schwere Krankheiten und der Tod reihen sich aneinander. Heute wollte nun Stina nichts mehr fressen,
sie distanzierte sich von Fiete, und verkroch sich heute Abend in eine separaten Hütte.
04.11.2015 Erst Felix, nun auch Pauline. Ihre 15. Jahre lassen sich nicht leugnen. Felix quält sich mit Arthrose, ist aber noch lebensfroh und hat auch noch Lust zu Leben. Pauline hingegen frisst seit einiger Zeit sehr schlecht, heute war wieder der Tierarzt da, sie bekam Medikamente gespritzt, was bei Pauline immer ein Drama ist. Sie hat die ersten drei Jahre ihres Lebens, wo es ihr nicht so gut ging, nicht vergessen. Ich stelle immer wieder fest, die Sauen sind da sehr schwierig, die Börge sind besser händelbar. Jedenfalls bekam die Tierärztin nur 1,5 Spritze in Pauline hinein, so bekam sie den Rest von mir. Jetzt ist ihre kleine Welt zerstört. Ich hoffe sie verzeiht mir bald, und es geht ihr vor allen Dingen besser.
Mehrmals war der Tierarzt noch da, wir wollten Pauline in Narkose legen um sie genauer untersuchen zu können, ein unmögliches Unterfangen, gestern wollten wir erneut überlegen wie wir an sie rankommen können, diese Entscheidung hat Paulinchen uns abgenommen. Am 11.12.2015 ging Paulinchen über die Regenbogenbrücke. Es tut immer verdammt weh, aber irgendwann sehen wir uns wieder.
Warum ein Bild von zwei leeren Hütten? Ja Verschwendung, jeder hat seine eigene Hütte, dieses hat auch seinen Grund. Stiena hatte solch eine schlechte Haltung. Sie lebte die ersten 3-4 Jahre in einer kleinen Hütte im Stall, rings um die Hütte der Kot. Ihr Zeitvertreib, sich den Po an der Wand scheuern, Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Stiena war gefährlich, sprang aus dem Stand bis an die Brust um zu beissen, es hat viel Geduld und Arbeit gekostet ihr das Vertauen in die Menschen zurück zu geben. Da sie auch keine anderen Schweine kannte, bzw. duldete, dauerte es weitere 6 Monate bis sie mit Fiete zusammmen leben konnte, allerdings bestand sie auf ihre eigene Hütte. Fiete, das liebste Schwein der Welt, ist da der beste Partner. Allerdings werden wir ihn nicht so lange haben können, da er aufgrund der Mangelaufzucht schwere Rachitis hat, und kaum noch laufen kann. Da er blind ist, braucht er außerdem eine spezielle Betreuung.